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        | Wasserschloss 
          Haus Stapel |  
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        | Im Jahre 1243 wird 
          zum ersten Male ein Herr von Stave urkundlich erwähnt. Stave bedeutet 
          im Mittel-hochdeutschen Stau (das mittelhochdeutsche Wort für Frau 
          war Frawe(. Die Herren von Stapel waren also die Herren am Stau. In der 
          Tag gab es seit dem frühen Mittelalter umfangreiche Stauanlagen, 
          in de-nen das Wasser der Poppenbecker Aa, Quellbach der Münsterschen 
          Aa, gestaut wurde. Diese Staus dienten damals zur Betreibung einer umfangreichen 
          Fischereianlage. Im Mittelalter und in der frühen  |  
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        | Neuzeit wurden die 
          Zahlreichen, damaligen Abstinenztage, also Tage an denen laut Kirchengebot 
          kein Fleisch verzehrt werden durfte, streng eingehalten, so dass alternativ 
          zum Fleischgenuß viel Fisch aus Teichwirtschaften verzehrt wurde. 
          Ein Stau an der Poppenbecker Aa diente auch zum Betrieb der ural-ten Stapler 
          Mühle, die nur wenige hundert Meter vom Schloß entfernt, heute 
          einen landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb b einhaltet. Die teifen 
          und breiten Gräben im Schlopßark sind Rudimente der ehe-maligen 
          Fischereianlage.  |  
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        | Das erste Bauwerk 
          in Stapel war eine sogenannte Motte, ein hölzerner Wohnturm, der 
          auf der Spitze eines Hügels stand. Dieser Hügel entstand dadurch, 
          dass man einen breiten und tiefen Wassergraben in runder oder ovaler Form 
          grub. Die hierbei anfallende Erde häufte man im Inneren der umgebenden 
          Wasserfläche zu einem Hügel auf. Diese auf dem Hügel errichtete 
          Motte, diente zu Wohnzwecken und konnte im frühen Mittelalter gut 
          verteidigt werden. Diese Motte wurde im Laufe der Jahrhunderte durch feste 
          Häuser aus Stein ersetzt. Für die letzten festen Häuser 
          wurde ein neuer großer Wassergraben angelegt, dort wo sich Graben 
          und Schloß heute befinden. Die Motte und die ersten festen Häuser 
          befanden sich am Anfang des Parks, links vom Hauptweg.  |  
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        | Die heutigen Gebäude 
          der Schloßanlage von Haus Stapel entstanden 1607 - 1608 (Die Flankierungstürme 
          der Vorburg und alle übrigen Vorgebäude außer dem Torturm, 
          welche aber im Laufe der Zeit den Erfordernissen der Landwirtschaft entsprechend 
          umgebaut wurden). Der Torturm wurde 1719 nach den Plänen von Maximilian 
          von Welsch erbaut. Er war Lehrer des berühmtesten münsteraner 
          Baumeisters Johann Conrad Schlaun - Das heutige Schloß entstand 
          ndach den Plänen des aus Rheine stammenden Baumeisters August Reinking. 
          der kurz nach der Grundsteinlegung im Jahre 1819 verstarb. Das Schloß 
          war im Jahre 1828 vollendet. Das Schloßgut 
              Haus Stapel gehörte stets landadeligen Familien. Es wurde in seiner 
              gesamten Geschichte niemals verkauft, sondern gelangte nur über die 
              weibliche Erbfolge manchmal in andere Familien. Auf diese Weise gelangte 
              Haus Stapel zu Anfang des 16. Jahrhunderts in die im Münsterland 
              weit verbreitete Familie von Kerckerinck. Dieser Zweig der Familie nannte 
              sich danach von Kerckering zu Stapel und wurde in der ersten Hälfte 
              des 18. Jahrhunderts in den erblichen Reichsfreiherrenstand erhoben. Rund 100 Jahre später 
            starb diese Familie im Mannesstamme aus. Die Erbrtochter von Kerkerinck 
            zu Stapel heiratete im jahre 1801 im Alt er von 15 Jahren Ernst Konstantin 
            Freiherr von Droste zu Hülshoff, einen Onkel der Dichterin Annette 
            von Droste Hülshoff. Aus dieser Ehe gingen 22 Kinder hervor, von 
            denen aber nur rund die Hälfte das Erwachsenenalter erreichte. Für 
            diese Riesenfamilie wurde das heutige Schloß erbaut. Keines der 
            ursprünglich 22 Kinder hatte Nachkommen. Als das letzte dieser Kinder 
            des Schloßerbauers ohne Testament im Jahre 1880 verstarb, wählte 
            die Familie von Droste Hülshoff den Großvater der heutigen 
            Besitzerin, Clemens Freiherr von Droste Hülshoff, wiederum einen 
            nachgeborenen Sohn von Haus Hülshoff, Neffe der vorgenannten Dichterin 
            zum Erben. Dieser bestimmte seinen Sohn Fritz zum Erben, der aber zu Beginn 
            des ersten Weltkrieges schwer verwundet wurde, nicht heiratete und Anfang 
            der dreißiger Jahre eine Tochter seines Bruders Clemens adoptierte, 
            die ihm nach seinem Tode im Jahre 1936 als Erbin folgte und mit Hermann 
            Josef Freiherr Raitz von Frentz verheiratet ist. |  
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